Melken

Der gängige Melkstand ist der Gruppenmelkstand, da dieser augenscheinlich den größten Durchsatz ermöglichen soll.

melkstandHier betreten 12, 16, 20, oder mehr Tiere gleichzeitig den Melkplatz und stehen dicht nebeneinander. Diese Kühe werden auch zusammen aus dem Melkstand gelassen. Problematisch ist es bei langsam melkenden Kühen. Hier kann es schon mal vorkommen, dass die fertig gemolkenen Kühe auf eine alte Kuh warten müssen, welche noch am Melken ist. Folglich bremst diese Kuh den ganzen Melkvorgang aus und es herrscht Unruhe und die Kühe fangen an Kot und Harn zu lassen. Dieses ist ein bekanntes Phänomen. Während des Melkens stehen die Kühe ruhig im Melkstand, sofern die Melktechnik schonend ist und entsprechend Ruhe herrscht. Wird das Geschirr abgenommen, erwarte die Kuh das Öffnen der Tore, geschieht dieses nicht, so fangen Sie an, vermehrt Kot und Harn abzulassen.

Dann ist hier noch die Problematik mit Färsen zu erwähnen. Junge Färsen, die im Stall den sog. Alpha-Tieren (alte Kühe) aus dem Wege gehen können, stehen nun im Melkstand dicht neben diesen Kühen, denen sie eigentlich üblicherweise aus dem Wege gehen würden. Dieses bedeutet enormen Stress für die Kühe, ein schneller Milchentzug ist dadurch nicht möglich. Kühe sind zwar Herdentiere, bevorzugen aber eine gewisse Distanz zu anderen Kühen. In Gruppenmelkständen ist dieses nicht gewährleistet für die Kuh.

Nicht zu vergessen sind die noch die Augen der Kuh. Diese sind seitlich am Kopf, sprich die Kuh kann in einem Winkel von rund 340 Grad sehen, der Mensch im Gegensatz nur 180 Grad. Dieses enorme große Gesichtsfeld ermöglicht es der Kuh hinter sich zu sehen, ohne den Kopf umwenden zu müssen. Ausgenommen davon ist ein kleiner Bereich unmittelbar hinter sich (der sog. Blind-Spot). Dieses ist genau der Bereich, wo im Gruppenmelkstand die Melkarbeit erfolgt. Durch das dichte Zusammenstehen kann die Kuh aber nicht den Kopf seitwärts bewegen, um zu sehen, was hinter ihr passiert. Folglich fühlt sich die Kuh sehr unwohl beim Melken.

Dieses hat bei uns zu dem Entschluss geführt, einen sog. Autotandemmelkstand (Doppel 5) zu wählen, wo jede Kuh in einer separaten Melkbox steht, sprich jede Kuh betritt und verlässt einzeln den Melkstand und nicht in einer großen Gruppe.

Vorteile für die Kuh

Kein Stress für junge Kühe, da diese nicht neben ranghöheren Kühen stehen müssen
stressfreie Milchgabe
Die langsam melkende Kuh bestimmt nicht den Gruppenwechsel
Kühe können sofort nach dem Melken alleine den Melkstand verlassen
kontinuierlicher Melkverlauf

Das führt dazu, dass hier die Melkauslastung im Gegensatz zum Gruppenmelkstand pro Melkplatz bei 100 % liegt. Der gesamte Vorgang ist hierbei automatisiert. Der Melker kann sich voll auf das Melken konzentrieren und hat die gesamte Kuh vor sich.

Für die Kuh angenehmer, da sie sieht, was hinter ihr passiert. Für die junge Kuh angenehmer, da kein Stress durch alte Kühe. Langsammelkenden Kühe können unabhängig von den schnellmelkenden Kühen gemolken werden, beste Eutererreichbarkeit. Somit werden hier alle oben genannten Nachteile des Gruppenmelkstandes voll kompensiert.

Revolutionäre Melktechnik durch sammelstücklose Melktechnik. Erster Betrieb in Norddeutschland, welcher diese neue Technik einsetzt.

Die Vorzüge vom automatischen Melken (Zitzenindividuelles Melken) werden hier kombiniert mit den Vorteilen des Melkens im Melkstand. Diese Symphonie sucht man derzeit bei Melktechnik „von der Stange“ vergebens.

Revolutionäre Melktechnik in Aktion

Vorteile

Müheloses Ansetzen, da der Multilactor automatisch sein Magazin in die Ansetzposition vor das Euter schwenkt
Ansetzen mit einer Hand, Rücken und Schulter des Melkers werden geschont
Freude am Melken

Melken mit naturnahes Niedrigvakuum von 33 kPa

Viertelindividuelle sequentielle Pulsation

Zungenfrequenz des Kalbes auf der Zitzengummiewand

Vollautomatisches Waschen mit Zwischendesinfektion innen und außen nach jedem Melkvorgang